Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist überzeugt, dass bei den Initiativen zu einer UN-Friedensmission im Donbass die Meinung der Ukraine über diese Mission in Betracht gezogen werden soll. Dies sagte Steinmeier in einem Interview der russischen Tageszeitung "Kommersant" im Vorfeld seines Russland-Besuchs. Die deutsch-russischen Beziehungen sind seit der Annexion der ukrainischen Krim durch Russland 2014 und wegen der anhaltenden Kämpfe in der Ostukraine schwer belastet. "Der Konflikt im Donbass ist ohne Zweifel einer der Steine des Anstoßes bei den deutsch-russischen Beziehungen. Deshalb muss man auf die ukrainischen Initiativen über die Heranziehung der UN-Kräfte zu der Situation im Osten des Landes reagieren und alle Chancen gründlich prüfen", so der Bundespräsident. Steinmeier betonte erneut, sein Land werde die Annexion der Krim durch Russland nicht anerkennen. Deutsche Firmen werden laut dem Bundespräsidenten nicht auf der Halbinsel Krim arbeiten. Auch die Situation rund um die Lieferungen von Siemens-Turbinen habe Steinmeier zufolge das Vertrauen zwischen dem russischen und deutschen Unternehmertum verletzt. Für heut Nachmittag ist ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin im Kreml geplant. Steinmeier möchte bei einem Treffen mit Putin nun wieder Vertrauen zwischen beiden Ländern schaffen.