Der Bau einer neuen Gaspipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee werde der Ukraine einen wesentlichen Schaden zufügen. Er könne drei Prozent des BIP betragen, sagte die US-Botschafterin in der Ukraine Marie Jovanovic. "Nord Stream 2 kann die Gasbeförderung durch die Ukraine herabsetzen. Das kann zum Verlust von drei Prozent des BIP des Landes führen", sagte die US-Diplomatin bei einer Konferenz am Dienstag in Kiew. Die Umsetzung des Projektes Nord Stream 2 sollen der russische Konzern Gazprom und seine Partner im April 2018 einleiten. Die neue Pipeline soll rund 1200 Kilometer von Russland an die vorpommersche Küste führen, indem sie die Ukraine, Polen und Baltikum-Länder umleiten wird. Der Projektwert beträgt rund 10 Milliarden Euro. Der Bau soll bis Jahresende vollendet werden. Polen setzt laut seinem Außenminister Witold Waszczykowsk viel Hoffnung auf den Bau des Südlichen Gaskorridors, der eine Alternative für das russische Gas bieten soll. Die EU-Kommission will Anfang November ihre Version neuer Gesetze für Pipelines auf hoher See präsentieren. Dann könnten sie gegenüber dem Projekt Nord Stream 2 angewandt werden.