Mehr als eine Buchmesse: Internationales Verlegerforum in Lwiw gestartet

Lwiw ist in diesen Tagen zur literarischen Hauptstadt der Ukraine und zum Mekka für Bücherfreunde und Autoren aus der Ukraine und dem Ausland geworden. Zahlreiche Verlage, die ihr Angebot präsentieren, Autoren aus vielen Ländern der Welt und mehr als Tausend geplante Veranstaltungen rund um Literatur und nicht nur: Das 22. Internationale Verlegerforum beweist auch in diesem Jahr seinen Anspruch, das größte und wichtigste Event im literarischen Leben der Ukraine zu sein. Bei den Veranstaltungen im Rahmen des Forums handelt es sich aber nicht nur um Literatur. Viele Diskussionen und Treffen widmen sich der Politik. Schließlich lautet das Hautthema des diesjährigen Verlegerforums, das vom 10. bis 13. September stattfindet, „Kultur gegen Propaganda“ – ganz aktuell angesichts des heutigen Informationskriegs. Auch viele Bücher, die in diesem Jahr in Lwiw präsentiert werden, sind direkt oder indirekt mit dem Konflikt im Osten der Ukraine verbunden. So wird im Rahmen des Forums ein Treffen mit Serhij Lojko stattfinden, der ein Buch über die Kämpfe um den Flughafen Donezk zwischen den ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten geschrieben hat. Außerdem wird man in Lwiw das Buch „Der starke Name Nadija“ der ukrainischen Pilotin Nadija Sawtschenko präsentieren, die in Russland inhaftiert ist. Interessant ist auch das internationale Programm des Lwiwer Literaturfestivals. Unter den Gästen des diesjährigen Forums sind solch namhafte Autoren wie die deutsche Schriftstellerin ukrainischer Herkunft Katja Petrowska, der Berliner Lyriker und Übersetzer Ron Winkler, der aus Kiew stammende britische Journalist und Autor Peter Pomerantsev und viele andere.